Bei einem gesunden Menschen erneuert sich die obere Hautschicht durch den natürlichen Kreislauf sich neu bildender und absterbender Keratinozyten beständig. Etwa 30 Tage gehört solch eine hornbildende Zelle zur Hautstruktur, bis sie abstirbt. Diese gleichmäßige Erneuerung sorgt nicht nur für eine strapazierfähige Hautoberfläche, sie ist auch ein unmittelbar wichtiger Bestandteil der körpereigenen Wundheilung.
Je älter ein Mensch wird, desto älter wird auch seine Hautstruktur. Typisch für äußerliche Anzeichen des Alterungsprozesses sind Falten im Gesicht. Weil die natürliche Funktion der Talgdrüsen im Alter sukzessive nachlässt, wird die Haut weniger mit Fett und Feuchtigkeit versorgt. Hinzu kommt eine Verlangsamung der Neubildung der Keratinozyten, was bedeutet, dass sich die Haut nicht mehr alle 30 Tage erneuert, sondern sich die Dauer des Erneuerungsprozesses erhöht.
Eine erste Folge dieses Alterungsprozesses auf die Hautgesundheit ist trockene Haut, die ohne Pflege rissig und schuppig wird und häufig unangenehm juckt. Die voranschreitende Form dieses Prozesses kommt vor allem bei pflegebedürftigen Senioren vor, die oftmals einen sogenannten Altersjuckreiz, Pruritus senilis, entwickeln. Für die Entstehung dieser Erscheinung ist einerseits der Alterungsprozess der Haut verantwortlich, der in Kombination mit ungeeigneten Waschmitteln, häufigem Baden, wenig Bewegung an der frischen Luft und Kunstfaserkleidung verstärkt wird.
Um auch im Alter die Spannkraft und Widerstandsfähigkeit der Haut zu unterstützen, sodass äußerliche Einflüsse gar nicht erst einen schädigenden Einfluss haben können, gilt es, die natürliche Hautbarrierefunktion zu erhalten. Senioren sollten grundsätzlich eher lauwarme Duschen dem heißen Vollbad vorziehen. Feuchtigkeitsspendende und rückfettende Cremes oder Lotionen, die zweimal täglich verwendet werden sollten, halten die Haut geschmeidig und unterstützen die Barrierefähigkeit. Entzündliche, juckende Hautstellen sollten regelmäßig mit geeigneten entzündungshemmenden Produkten aus der Apotheke versorgt werden.
Auch die Ernährung und vor allem die tägliche Flüssigkeitszufuhr haben unmittelbaren Einfluss auf die Hautgesundheit. So unterstützt vitaminreiche Kost die Widerstandsfähigkeit der Haut von innen. Mindestens zwei Liter Flüssigkeit am Tag erhalten ihre Elastizität im Alter. Auf übermäßigen Alkohol- und Nikotingenuss sollte grundsätzlich verzichtet werden.
Sabrina Mandel