Die dem Hauttyp angepasste Reinigung und Pflege der Haut sollte zur täglichen Routine gehören. Allerdings können trotz guter Pflege Erkrankungen der Haut entstehen. Die Ursachen für solche Hauterkrankungen sind vielseitig, häufig erblich bedingt, manchmal durch Umwelteinflüsse oder andere Erkrankungen ausgelöst. Bei Veränderungen des Hautbilds, die nicht selbst durch besondere Einflussfaktoren begründet werden können, sollte in jedem Fall ein Dermatologe konsultiert werden.
Vor allem bei Jugendlichen in der Pubertät werden Akne und unreine Haut oft synonym verwendet. Obwohl beide Ausprägungsformen denselben Ursprung haben, ist die Akne in ihren stärkeren Schweregraden eine ernst zu nehmende Hauterkrankung, die vom Hautarzt behandelt werden sollte.
Wie bei unreiner Haut entsteht die Pubertätsakne, medizinisch als Acne vulgaris bezeichnet, durch eine Überproduktion der Talgdrüsen. Eine leichte Form dieser Akne lässt sich unter Umständen mit Produkten aus der Drogerie eindämmen.
Lässt sich keine Besserung erzielen, sollte ein Dermatologe aufgesucht werden. Dieser wird für seine Behandlung den Schweregrad der Acne vulgaris genauer spezifizieren:
Weitere schwere Formen der Akne, die auftreten können, sind:
Neben diesen Formen der Akne unterscheiden Hautärzte weitere Formen der Akne, die altersunabhängig und meist nicht durch hormonelle Faktoren sondern als Reaktion auf bestimmte Stoffe auftreten:
Die im Volksmund als Schuppenflechte bekannte Psoriasis ist eine chronische Hauterkrankung, die in den meisten Fällen erst im Erwachsenenalter auftritt. Das Krankheitsbild zeigt sich durch tiefrote Flecken, die sich scharf von der umliegenden Haut abgrenzen und stark schuppen. Die Krankheit verläuft meist in Schüben, bei denen sich betroffene Hautareale entzünden und unter heftigem Juckreiz schuppenartig ablösen.
Psoriasis ist nicht ansteckend und ihrem Ursprung nach vermutlich erblich bedingt. Die genauen Ursachen für diese Hauterkrankung sind bis heute nicht erschöpfend erforscht. Mediziner vermuten jedoch ein diffiziles Zusammenspiel aus unterschiedlichen multifaktorellen Auslösern. So könnten neben der genetischen Vorbelastung auch Störungen des Immunsystems sowie bestimmte Umweltfaktoren, Infektionen, unausgewogene Ernährung, Alkohol, Stress sowie andere Risikofaktoren Auslöser für eine Psoriasis sein.
Neurodermitis ist eine chronisch-entzündliche Hauterkrankung, die im Gegensatz zur Psoriasis häufig im Kindes- und Jugendalter auftritt. Die Haut ist gerötet, trocken, schuppig und juckt stark. Neurodermitis, medizinisch auch als atopische Dermatitis bezeichnet, ist nicht ansteckend. Durch den heftigen Juckreiz ist die Erkrankung für Betroffene häufig quälend und teilweise mit psychischen Auswirkungen verbunden.
Neurodermitis gehört zu den sogenannten atopischen Erkrankungen, die erblich bedingt sind. Auslöser dieser Hauterkrankung sind allerdings vermutlich bestimmte Reize aus der Umwelt, die die Krankheit schlussendlich hervorrufen. So sorgt das genetisch bedingt übersensible Immunsystem dafür, dass eigentlich normale Reize überinterpretiert werden und eine heftige Reaktion entsteht. Die zudem geschwächte Schutzfunktion der Haut begünstigt eine solche Überreaktionen des Immunsystems.
Laut Deutschem Allergie- und Asthmabund sind in Deutschland etwa zehn Prozent aller Kinder von Neurodermitis betroffen. Im Erwachsenenalter sind es wesentlich weniger, wobei die Tendenz der Neurodermitiserkrankungen in den letzten Jahren stark gestiegen ist.
Rosazea ist eine entzündliche Hauterkrankung, die vor allem das Gesicht, insbesondere Stirn, Kinn, Wangen und Nase, betreffen kann. Rosazea entsteht bei weiblichen Betroffenen in der Regel ab dem 30. Lebensjahr. Männer leiden durchschnittlich erst ab 50 Jahren unter dieser Erkrankung und bei ihnen verläuft die Ausprägung meist schwerer.
Rosazea zeigt sich durch eine rötliche Färbung der Gesichtshaut, die durch geweitete Kapillaren verursacht wird. Je nach Schwere der Erkrankung können die betroffenen Hautstellen auch von Knötchen und eitrigen Pusteln überzogen sein. Bei einem schweren Verlauf kann es zu einer knotigen Verdickung der Nasenhaut und dem unterliegenden Gewebe kommen, sogenannte Knollennase, medizinisch Rhinophym.
Die Gründe für die Entstehung einer Rosazea sind bisher nicht hinreichend geklärt. Mediziner vermuten eine verstärkte Immunreaktion auf die Haarbalgmilbe, ziehen aber auch eine Entzündung von Nerven, die Einfluss auf die Regulation der Blutgefäße haben, in Betracht. Auch genetische Faktoren scheinen eine Rolle zu spielen.
Rosazea ist nicht heilbar. Haben sich die feinen Äderchen im Gesicht geweitet, bilden sie sich nicht mehr zurück. Allerdings gibt es eine Reihe von Maßnahmen, um der Ausweitung einer Rosazea vorzubeugen. So raten Dermatologen Patienten mit Rosazea von scharfen Speisen und Alkoholgenuss ab. Auch Kosmetika, Cremes und Waschgels mit Menthol und Kampfer können die Symptome verschlimmern. Ausgiebige Sonnenbäder sollten vermieden werden und auch Stress kann das Voranschreiten der Erkrankung begünstigen.
Die Selbsthilfegemeinschaft Haut e. V. hat Informationsblätter zu Neurodermitis und Rosazea zusammengestellt.
Sabrina Mandel